Unser Dorf

Heiligenkirchen, Blick von Südosten auf die Kirche, 2021, Foto: Gerhard Milting

Heiligenkirchen

Der attraktive Ortsteil in Detmolds grünem Süden. Aus über 1000 Jahren Geschichte mit starker Infrastruktur in die Zukunft.

Bildung

Städtische Ganztagsgrundschule
Ev. Familienzentrum und Kindertageseinrichtung Heiligenkirchen
Sophien-Kindertagesstätte

Dienstleistungen + Handel

Allgemeinmedizin, Apotheke, Accessoirs, Bäckereien, Ballettschule, Bestattungen, Blumenladen, Bücherschrank, Dachdecker, Fitnessstudio, Fleischerei, Fotostudio, Friseur, Imbiss, Poststelle, Restaurant, Sparkassen-Automat, Supermarkt, Tankstelle, Tischlerei, Versicherungsagentur, Werbeagentur, Zahnärztin

Freizeit

Boulebahn im Dorfpark
Freibad
Grillplatz
Obstbaumgalerie
Spielplätze im Dorfpark (Am Krugplatz), Auf der Korke und an der Königstraße
Vogelpark
Wandern

Kirchengemeinde

Ev.-ref. Kirchengemeinde Heiligenkirchen

Musik

Chor Alive
Chorgemeinschaft Berlebeck-Heiligenkirchen
Detmold Sound Club
Offene Bühne im CulturCafé
Posaunenchor CVJM Detmold-Heiligenkirchen

Ortsbürgermeister

Rainer Friedrich

Vereine

Außer dem Heimatverein Heiligenkirchen e. V. gibt es hier folgende Vereine:
AWO Ortsteilgruppe Heiligenkirchen
Bergfreunde Schling e. V.
Freibadverein Berlebeck-Heilgenkirchen e. V.
Pfadfinder Jungenschaft Theotmalli und Mädelschaft Weisse Taube
Sportfreunde Berlebeck-Heiligenkirchen
Tennisclub Heiligenkirchen e. V.

Verkehrsanbindung

Buslinie 701 SVD Stadtverkehr Detmold (Berlebeck–Bahnhof–Pivitsheide und zurück)
Buslinie 782 (Detmold-Bahnhof–Heiligenkirchen–Schling– Heiligenkirchen–Horn-Bad Meinberg und zurück)
Mobilpunkt mit Lademöglichkeit für E-Bikes und E-Autos an der Paderborner Straße
Fahrradstraße nach Detmold
Heiligenkirchen liegt am:
Europaradweg R 1 (London – Moskau) und am
Europäischen Fernwanderweg E 1 (Nordkap – Sizilien)

Zahlen

10 qkm groß
3.152 Einwohner (1.1.2023)
160 m ü. NN (Ortskern) bis 260 m ü. NN (Grillplatz)

Stadtbus Linie 701 auf dem Weg nach Heiligenkirchen, Foto: Joachim Kleinmanns

Geschichte

1000 Jahre Entwicklung

Heiligenkirchen ist nach dem Sieg Karls des Großen über die Sachsen (783 n. Chr.) durch die Anlage einer Gruppe von 4 Höfen entstanden (Watermeier, Teutmeier, Meier zu Wantrup und Köllermeier). Auf dem größten Hof Watermeier entstand eine karolingische Kirche, Vorgänger der heutigen Kirche. 1015 wurde der Orts erstmals als Heiligenkirchen urkundlich erwähnt (Halogokircan). Außer der Kirche gibt es 20 Baudenkmäler. Zu allen 187 Hausplätzen, die vor 1925 entstanden sind, findet man Informationen im Lippe-Haeuser-Wiki.de. Zahlreiche Informationen zur Geschichte Heiligenkirchens bieten wir auf unserer Website 1000jahreheiligenkirchen.de an.

Über Jahrhunderte war Heiligenkirchen eine aus wenigen Höfen bestehende -trup-Siedlung, deren Zentrum um die Kirche lag. Diese steht an der Stelle der Eigenkirche der „curtis dominicalis“, des späteren Hofs Watermeier. Es kann sich bei ihr um die in der Vita Meinwerci genannte Kirche in „Theotmalli“ handeln. Karl der Große hatte hier nach seiner gewonnenen Schlacht gegen die Sachsen (783) eine Kirche errichten lassen. 799 stiftete Papst Leo III. anlässlich seines Besuches in Paderborn dieser Kirche in Theotmalli einen prächtigen Altarstein. „So kam das Kirchspiel (Pfarrbezirk) zu dem Namen Heiligenkirchen. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass Papst Leo III. selbst in Heiligenkirchen war“, schreibt Adolf Schüttler 2001. 1022 musste der Altarstein jedoch an das Kloster Abdinghof in Paderborn abgeben werden, wo er in der Krypta der neuen Klosterkirche seinen Platz fand. Als Grundherr konnte der Bischof dies verfügen.

Durch Teilungen und Rodungen nahm die Zahl der Hofstellen vor allem im 12. Jahrhundert zu. Im ältesten lippischen Schatzregister um 1390 gab es im Kirchspiel Heiligenkirchen neben den vier Meierhöfen bereits dreizehn weitere steuerpflichtige „Kolonate“: „In deme dorpe de Soneke, de Kolmeyger (Köllermeier), de Swolner (Wellner), Sysenop (Siesenop), Dammeyger (Dammeier), de grote Goschalk (Grote), Cord de Herde, Bolte, de Lange, Henne Hopen, Wemere, Hermann Stryke, Hermann tor Molen (Mühle), de Meyger ouer dem Watere (Watermeier), de Meyger to Wamelynchtorpe (Meier zu Wantrup). In dem Toyte Waremeyger (Teutmeyer), Nolte.“

Die Hofstellen Dammeier, de Soneke (später: Timmerhans) und Grote wurden mit jeweils rund 20 Hektar vom Hof Watermeier abgespalten. Das kann erst nach 1036 geschehen sein, denn als in diesem Jahr das Zehntrecht an das neu gegründete Paderborner Busdorf-Stift übertragen wurde, war der Hof noch eine „curtis dominicalis“. Wahrscheinlich fand der Teilungsvorgang im 12. /13. Jahrhundert statt. Während Grote inmitten seines geschlossenen Besitzes rechts der Berlebecke baute, siedelten die beiden anderen nahe dem Kirchhof, trotzdem sie vorwiegend rechts der Berlebecke, am Königsberg, Streubesitz erhielten. Auch der Hof Wellner ist aus dem ursprünglichen Königshof herausgelöst und baute links der Berlebecke, obwohl sein Land auf dem rechten Ufer lag. Erst 1852 versetzte er sein Haus vom Krugplatz auch dorthin (Schauinsland 27). Vom Hof Köllermeier wurde das Kolonat Siesenop abgespalten. Lediglich der Meier zu Wantrup konnte seinen Landbesitz zusammenhalten und wurde dadurch zum größten Hof der Bauerschaft.

Bis um 1900 ist Heiligenkirchen eine landwirtschaftlich geprägte Streusiedlung, die auf vier großen Höfen gründet und durch Höfeteilungen zu einer größeren Zahl an Stätten oder Kolonaten kam. Im 19. Jahrhundert führte das Bevölkerungswachstum zur Bildung zahlreicher Binnenkotten und Neuwohnerstätten, meist als Straßenkötter. Der Schwerpunkt verschob sich durch den Chausseebau zur Paderborner Straße.

Mit dem Umzug des Wellnerschen Kolonats Nr. 9 auf den Wellnerberg und der Errichtung eines großen Bruchsteinhauses als Gasthaus auf dem ehemaligen Wellnerschen Hofraum begann an der heutigen Denkmalstraße ab 1852 eine Siedlungsverdichtung in einer dorf-untypischen Massivbauweise, welche der Straße den Namen „Neustadt“ einbrachte. 1894 begann auch die Aufsiedlung des Hohlen Wegs von der Denkmalstraße ausgehend nach Süden. Ab 1903 erschloss der „Gemeinnützige Bauverein GmbH“ die Simonshöhe und es entstanden private Neubauten Am Krugplatz.

Ab 1900 kam es zu einer mehr oder weniger planmäßigen Anlage einer dem Dorf fremden und ebenso dorffern an der nördlichen Peripherie gelegenen Villenkolonie durch die Investoren Rentner Friedrich Pieper und Holzhändler Conrad Urhahn. Nach Pieper wurde die Siedlung Friedrichshöhe benannt und später auch die dort gelegene Friedrich-Pieper-Straße.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, ab Ende der 1940er Jahre, wuchs Heiligenkirchen rasant. Zum 1.1.1970 erfolgte die Eingemeindung nach Detmold. Die von den Dörfern im Süden gewünschte Bildung einer Großgemeinde „Falkenberg“ aus den Gemeinden Heiligenkirchen, Berlebeck, Hornoldendorf und Fromhausen wurde vom Landesministerium abgelehnt.

Baudenkmäler in Heiligenkirchen

Unser Dorf hat eine vielfältige historische Baukultur. Besonders geschützt sind die 24 in die Denkmalliste der Stadt Detmold eingetragenen Baudenkmäler. Hier zeigen wir eine Auswahl davon.

Ansicht der Kirche von Nordosten

Ev.-ref. Kirche. Die ältesten Bauteile gehen zurück auf einen romanischen Bau des 12. Jh. Am Beginn des 13. Jh. wurde der mächtige Kirchturm angebaut. Vor 1350 erfolgte eine Erweiterung nach Süden und um 1440 der Bau eines vergrößerten Chors.

CulturCafé Am Krugplatz 5, Ansicht von Süden

Das Fachwerkhaus am Krugplatz 5 wurde 1696 als Amtshaus des Vogtes Alexander Meyer erbaut. Heute ist es Sitz des Heimatvereins Heiligenkirchen und Treffpunkt vieler Initiativen.

Kammermühle im Alten Mühlenweg

Im Alten Mühlenweg steht die Kammermühle. Deren Wohnhaus wurde nach einem Brand 1854/55 aus Bruchstein neu gebaut. Die Wasserräder wurden von der Berlebecke angetrieben.

Fachwerkhaus Denkmalstraße 33

Das kleine Fachwerkhaus in der Denkmalstraße 33 wurde 1724 als Leibzuchtgebäude (Altenteil) des Hofes Siesenop erbaut.