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Bild des Monats – Februar 2023

Die Ansichtskarte zeigt den ehemaligen Gasthof ›Zur Lippischen Rose‹ im Kirchweg 18. Die sog. Neuwohnerstätte entstand 1870, als der Straßenkötter Hilker 1 Metze (ca. 215 m 2 ) Gartenland an den Bäckermeister Karl Stolte verkaufte. Stolte erbaute hier ein Wohnhaus mit schmalem Hofraum. Die dazu notwendige Überbrückung des Silberbachs musste von den Anliegern (Pfarrer Hupe, Klöpping Nr. 12 und Köster Nr. 15) genehmigt werden.

1880 richtete Heinrich Limberg hier den Gasthof ›Zur Lippischen Rose‹ mit Bäckerei sowie Manufaktur- und Kurzwarenhandlung ein. Zum Zeitpunkt der Aufnahme, um 1910, war bereits Hermann Biere hier als Gastwirt und Bäcker tätig. Mit im Haushalt lebten seine Frau Henriette, die Kinder Laura, Alwine und Ludwig sowie der Bäckerlehrling Fritz Böcker (Volkszählung 1919). Witwe Biere und ihr Sohn Ludwig betrieben die Gastwirtschaft bis Mitte der 1930er Jahre.
Nachfolger wurde Heinrich Ortjohann. Als letzter Betreiber schloss H. Frey das Gasthaus am 1. Oktober 1964 für immer.
(Die noch bestehende Bäckerei Biere an der Denkmalstraße 9 steht nicht damit in Zusammenhang. Sie wurde 1933 durch Heinrich Biere und seine Frau Berta, die damals aus Haustenbeck zugezogen waren, gegründet.)

Der Fotograf hat seine Kamera hinter der Kirchhofmauer aufgestellt und nach Südosten ausgerichtet. Rechts führt der Kirchweg zur Denkmalstraße hoch, links der Steinweg zum Krugplatz. Das Schaufenster links vom Eingang hatte bereits unter Heinrich Limberg bestanden. Der Saalanbau rechts mit dem sakral anmutenden Spitzbogenportal entstand 1906, vermutlich schon unter Heinrich Biere. In diesem Saal versammelten sich die Nationalsozialisten im ›Dritten Reich‹. Unter anderem hielt hier Reichsstatthalter Alfred Meyer eine Rede.

Joachim Kleinmanns
                        
       
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